Die Bergische Kaffeetafel

Wie kaum eine andere Mahlzeit spiegelt die "Bergische Kaffeetafel" die Bergische Wesensart und Geschichte wieder. Sie ist die bekannteste kulinarische Spezialität des Bergischen Landes. Dieses "Kaffedrenken met allem dröm on draan" unterscheidet sich durch die Zusammenstellung von allen vergleichbaren Mahlzeiten.

 

Auf einer typischen Kaffeetafel findet man Hefeblatz (mit oder ohne Rosinen), Schwarz- und Graubrot, süßen Brotaufstrich, Butter, Quark, Käse, Schinken, Blut- und Leberwurst, sowie Kuchen. Außerdem: frisch gebackene bergische Waffeln mit heißen Sauerkirschen und Milchreis mit Zimt und Zucker. Das Angebot variiert im einzelnen, nur am folgenden lässt sich nicht rütteln: Reichlich muß es sein, und Reis, Waffeln, Quark, verschiedene Sorten Brot und Aufstrich sowie Kaffee dürfen auf keinen Fall fehlen.

 

Wenn es ganz stilecht zugeht, fließt der Kaffee aus dem Zapfhähnchen einer zinnernen Kaffeekanne, der "Dröppelminna". Weil der Kaffeesatz den kleinen Zapfhahn oft verstopfte, "dröppelte" die Kanne schnell. Ihre Form, die an eine resolute Hausfrau erinnert, die gebieterisch ihre Arme in die Hüfte stemmt, gibt der Dröppelminna ihren Namen.

Auffallend ist einerseits die Schlichtheit der einzelnen Zutaten, andererseits die "inhaltsschwere" Üppigkeit. Während die Schlichtheit auf die über Jahrhunderte herrschende Armut in dieser bäuerlich geprägten Region zurückzuführen ist, läßt die
Üppigkeit Rückschlüsse auf die Gastfreundschaft der Menschen im Bergischen zu. Daher ist die Kaffeetafel auch nichts für den schnellen Genuss zwischendurch: Hier genießt man das Beisammensein und bleibt nicht selten zwei Stunden oder länger bei Tisch.

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